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Praxismerkblätter

Lyme-Disease oder Borreliose

kommt beim Menschen und beim Hund vor. Obwohl vielfach angenommen wurde, daß eine Ansteckungsgefahr über Speichel oder Harn infizierter Hunde besteht, konnte dies in Experimenten bisher nicht nachgewiesen werden.


Die Bedeutung von Vektoren als Krankheitsüberträger

Zecken können als Krankheitsüberträger für viele Krankheiten auf Mensch, Hund und Katze fungieren. Die wichtigsten durch Zecken übertragbare Krankheiten sind: Rickettsia rickettsii, Bartonella species, Babesia zicroti, Ehrlichia chaffeensis, Ehrlichia equi, Borrelia burgdorferi (LYME DISEASE), FSME (ansteckende Hirnhautentzündung). Wir wissen aber auch, daß Flöhe, Bandwürmer, Rundwürmer, Milben, bakterielle Erkrankungen und Protozoen Überträger sein können. Zecken übertragen unter den Insekten die meisten Krankheiten. Bis zu 40% der Zeckenpopulation sind auch bei uns mit dem Erreger der Borreliose infiziert. Es wird angenommen, daß der Biß einer infizierten Zecke in 50% der Fälle auch zu einer Infektion führt. Dabei erfolgt die Infektion durch eine Zecke umso sicherer, je länger sie am Wirtstier schmarotzt. Es ist daher besonders wichtig, Zecken vom Tier so schnell wie möglich zu entfernen. Durch unsachgemäßes Entfernen der Zecke kann allerdings der infektiöse Dünndarminhalt geradezu in das Tier hineingepreßt werden. Es ist daher besonders wichtig, die Zecken mit einem Zeckenhaken zu entfernen, der gewährleistet, daß auf den Zeckenkörper kein Druck ausgeübt wird.


Definition

Die Borreliose äußert sich in einer schwer zu behandelnden und sehr schmerzhaften Erkrankung. Sie ist eine der häufigsten durch Zecken übertragene Zoonose auf der Welt, die durch die Spirochäte Borrelia burgdorferi - ein Verwandter des Syphylis-Erregers - übertragen wird.

Lokale Hautveränderungen - die aber leicht übersehen werden - nach einem Zeckenbiß führen unerkannt zu Erkrankungen der Gelenke, Gelenkkapseln oder der Muskulatur und auch des zentralen Nervensystems, die schnell chronisch werden. Beim Hund können auch das Herz und die Nieren erkranken. Klinisch zeigt sich die Borreliose in akuter Arthritis mit vorübergehender Lahmheit, manchmal mit Fieber, Freßunlust und Abgeschlagenheit. Ein oder mehrere Gelenke können geschwollen sein, sie entwickeln Hitze, sind berührungsempfindlich und führen zu steifem Gang und aufgekrümmtem Rücken.

Die Borreliose kann anhand der Veränderungen im Gehirn auch Wesensveränderungen an Ihrem Haustier bewirken, z.B. unbegründete Aggression. Die Therapie der Borreliose kann bis zu einem Jahr dauern, und trotz einer Therapie tritt in bis zu 10% der Fälle keine Heilung ein.


Pathophysiologie

Der Verlauf der Borreliose-Arthritis ist nach wie vor unklar. Nach einer lokalen Hautveränderung folgt eine generalisierte Infektion hauptsächlich von Bindegewebe, Gelenkkapseln, Muskulatur und Lymphknoten.

Bis auf wenige Ausnahmen finden sich nur in diesen Geweben Veränderungen. Nach wie vor ist ungeklärt, ob die Arthritis primär durch die Erreger oder sekundär durch Immunprozesse verursacht wird. Eine genetische Prädisposition für eine Borreliose Infektion gibt es beim Hund nicht.


Häufigkeit des Vorkommens

Die Häufigkeit der serologisch positiv reagierenden Hunde variiert je nach Verbreitungsgebiet zwischen 5 und 80%. Sie ist jedoch weltweit verbreitet. Nur 5 % der serologisch positiven Tiere zeigen klinische Erscheinungen einer Lyme Disease.

In endemischen Gebieten wird die Borreliose häufig in Hunden, selten aber in Katzen festgestellt. Obwohl es keine Rasse- oder geschlechtliche Disposition gibt, sind junge Hunde scheinbar häufiger betroffen als alte.


Klinische Anzeichen

Die dominierenden klinischen Erscheinungen äußern sich in rezidivierenden akuten Gelenksentzündungen mit Lahmheit, manchmal mit Fieber, Appetitlosigkeit und Apathie. Während der akuten Phasen können ein oder mehrere Gelenke warm und geschwollen sein. Die Hunde reagieren schmerzempfindlich bei Palpation und mögen steif gehen mit aufgekrümmtem Rücken. Die Lahmheit bleibt meist für 3-4 Tage bestehen und reagiert gut auf Antibiotika-Therapie. Cardiale Symptome incl. Herzblock sind selten, doch häufiger kommt es durch immunologische Prozesse zu einem Nierenversagen mit Eiweißverlust.

Giftige Stoffe für Ihren Hund

alkoholische Speisen: Intoxikation (Vergiftung), Koma, Tod
Avocado: Schädigung des Herzmuskels etc.
Auberginen, Tomaten und andere Nachtschattengewächse: Grünes enthält Atropin (giftiges Alkaloid), Tremor (Zittern), Herzrhythmusstörungen
Brokkoli: Magen-Darm-Trakt reizend
Erdnüsse: epileptische Anfälle
Geflügelknochen: schlecht verdaubar (Knochensplitter können den Hund im Verdauungstrakt verletzen)
Hülsenfrüchte: Linsen, Bohnen etc.
Kaffee: Koffein: Herzrhythmusstörungen, neurologische Störungen
Kaltes Futter: ungesund
Knochen von Tieren: Splittern, wie Geflügelknochen
Kohl/ Kohlarten: Blähen
Macadamianüsse: schädigen Magen-Darm-Trakt, Nervensystem und Muskeln
Milch: kann wegen Laktoseunverträglichkeit zu Durchfall führen
Muskatnuss: Zittern, Krämpfe, Tod
Obstkerne: enthalten Blausäure (Durchfall, Fieber, Atemnot, Krämpfe, etc.)
Pilze: Schock, Tod
Rettich, Meerettich, Radieschen: blähend
Rosinen: Grenzwert 11,6/ kg Hund
scharf gewürzte Speisen:
Schweinefleisch: kann roh zur Übertragung der Aujeszkyschen Krankheit führen, die für den Hund tödlich ist
Schokolade/ Kakao: Theobromin: tödliche Dosis 100 mg pro kg Körpergewicht
Süssigkeiten: Karies
Walnüsse:
Weintrauben: nierenschädigend
Xylit: Zuckerersatzstoff
Zwiebel/ Knoblauch:
5-10 g/kg Körpergewicht Hämolyse(in jeder Form: roh, getrocknet und gekocht)




Giftige Pflanzen für Ihren Hund

Azalee: enthalten Neurotoxin
Brunfelsie: Krämpfe, Übererregbarkeit, Muskelsteife, Atemnot, Koma
Becherprimel: starkes Kontaktallergen
Bogenhanf: Hämolyse: Speicheln, Erbrechen, Zahnfleischentzündung, evtl. Koma
Buchsbaum: tödliche Dosis: 5g Blätter/ kg Körpergewicht
Dieffenbachia: Gehalt an Oxalsäure (schmerzhafte Schwellung der Schleimhäute)
Drachenbaum: Hämolyse: Speicheln, Erbrechen, Zahnfleischentzündung, evtl. Koma
Eibe: tödliche Dosis 30g der Nadeln
Fensterblatt: Gehalt an Oxalsäure (schmerzhafte Schwellung der Schleimhäute)
Ficus: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Krämpfe
Goldregen: heftiges Erbrechen, Durchfall, Kollaps
Gummibaum: Speicheln, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Krämpfe
Hortensie: Magen-Darm-Störungen
Misteln: Erbrechen, Durchfall, Fieber, Koma
Oleander: herzwirksames Toxin
Philodendron: Gehalt an Oxalsäure (schmerzhafte Schwellung der Schleimhäute)
Rhododendron: Neurotoxin
Weihnachtsstern, Schleimhautentzündung, Erbrechen, Durchfall,
Yuccapalme: Hämolyse: Speicheln, Erbrechen, Zahnfleischentzündung, evtl. Koma


Impressum: Dr. Christiane Schnee, Burgstr. 25, 49086 Osnabrück | ChrSchnee@osnanet.de

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