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                                                            Kleintierpraxis und Homöopathie                  
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Dr. med. vet. Christiane Schnee Burgstraße 25 49086 Osnabrück Tel. 0541/ 38 41 38
Der Wesenstest Grundlage des Wesenstestes ist das “Gesetz zur Neufassung des Niedersächsischen Gesetzes über das Halten von Hunden und zur Änderung des Niedersächsischen Kommunalabgabengesetzes” vom 26.5.2011 (Nds. BVGl. Nr 11/2011 S. 130; ber. S. 184) Die Behörde kann im Rahmen eines Erlaubnisverfahrens nach §10 des o.g. Gesetzes die Durchführung eines Wesenstestes anordnen. In diesem muss die Fähigkeit des Hundes zu sozialverträglichem Verhalten nachgewiesen werden. Der Wesenstest beinhaltet einen bestimmten festgelegten Ablauf: Klinische Allgemeinuntersuchung: zum Ausschluß von möglichen Ursachen, die das Verhalten beeinflussen könnten. Lerntest: dieser dient dazu festzustellen, ob der Hund mit Beruhigungsmitteln behandelt worden ist. Diese können das Lernverahlten erheblich herabsetzen. Frustrationstoleranztest: Der Hund bekommt z.B. ein Leckerchen vor die Nase gehalten, welches er aber nicht bekommt. Dabei wird erkennbar, ob der Hund bereit ist unter Frustration auf das Leckerchen zu verzichten und ein Meideverhalten zeigt, oder ob er auch aggressiver versucht sein Ziel zu erreichen. Gehorsamstest: Es werden die Befehle “Aus” und “Komm” bzw. sinngemäße Kommandos getestet, die wichtig sind, um einen Hund aus einer kritischen Situation abzurufen. Dann erfolgt der eigentliche Wesenstest: Testgrundlage ist der für Niedersachsen ausgearbeitete und überarbeitete Wesenstest mit den drei Schwerpunkten: Hund-Mensch-Testsituationen, Hund-Hund-Testsituationen und Hund-Umwelt-Test- situationen. Im folgenden sind die Testsituationen genannt, die im Test abgeprüft werden. Der Hund wird dabei an der Leine geführt, die jedoch so lang sein soll, dass der Hund auch die Möglichkeit hat Reaktionen zu zeigen. Besteht die Gefahr, dass eine Testperson gebissen werden könnte, so werden einzelne Testsituationen mit Maulkorb durchgeführt. Allgemein kann aber gesagt werden, dass jeder durchschnittliche Hund, der im Familienverband lebt und einigermaßen erzogen ist, diesen Test bestehen sollte. Hund-Mensch-Situationen: 1. Der Hundehalter versucht mit dem Hund zu spielen 2. Eine Person nähert sich dem Hund von vorn und starrt ihn an. 3. Der Hund wird an einem Pfosten - wie vor einem Geschäft angebunden - und eine Person geht vorbei. 4. Eine Person mit dunklem Mantel und Hut gehtan dem Hund vorbei, der Mantel berührt den Hund dabei 5. Eine andere Person humpelt an Hund und Hundehalter vorbei. 6. Eine Person kniet vor dem Hund und streckt die Hand aus, mit Ansprache. 7. Eine Person liegt am Boden und steht abrupt auf, als Halter und Hund den Testgang machen. 8. Eine Person stolpert beim Passieren des Hundes. 9. Ein Jogger läuft in beiden Richtungen vorbei, läuft dabei einmal plötzlich vor dem Hund weg. 10. Eine Person mit Stock tastet sich über den Weg. 11. Ein Betrunkener torkelt vorbei. 12. Eine Person spricht den Hund an. 13. Ein Person schreit den Hund wütend an. 14. Eine Person weint. 15. Der Hundehalter spricht freundlich mit dem Hund und streichelt ihn, während eine Person diesen beim       Passieren anschreit. Dazu klatscht die Person laut in die Hände. 16. Der Hundehalter legt die Hand auf den Hals/ Rücken des Hundes, umfasst den Fang (zusammen mit freundlichem Ansprechen des Hundes). 17. Eine Person streift den Hundekörper 18. Eine Person macht Spielbewegungen vor dem Hund 19. Einige Personen kommen auf den Hund zu und bleiben mit Körperberührung neben ihm stehen       (Fahrstuhlsituation) 20. Eine fremde Person versucht, dem Hund über den Rücken zu streichen 21. Eine Gruppe bleibt neben dem Hund stehen und unterhält sich, der Hund wird dabei ab und zu leicht berührt. Hund-Hund-Situationen: 22. Ein bellender Hund steht vor dem Hundehalter und dem Hund. 23. Zwei Hunde unterschiedlichen Geschlechts mit unterschiedlicher äußerer Erscheinung, die der Testhund nicht kennt, passieren den Prüfling. 24. Unmittelbar danach: der Halter stolpert und berührt dabei den Hund. 25. Konfrontation mit einem gleichgeschlechtlichen Hund hinter einem Zaun. 26. Der zu prüfende Hund wird - vom Halter isoliert - ca. 2 m vor dem Zaun angebunden und mit einem gleichgeschlechtlichen Hund konfrontiert. Hund-Umwelt-Situationen: 27. Mehrere Personen bleibenden dicht neben dem Hund stehen, während ein lärmendes Gerät vorübergeschoben wird. 28. Halter und Hund passieren einige bunte Luftballons. 29. Ein Regenschirm wird unmittelbar vor dem Hund aufgespannt. 30. Ein Ball rollt auf den Hund zu. 31. Ein Kinderwagen mit Babygeräuschen wird vorbeigeschoben. 32. Ein Fahrrad fährt am Hund vorbei, dabei ertönt die Fahrradklingel. 33. Eine Testperson geht auf den Hund zu, bedroht ihn, schreit ihn an. 34. Eine Person bedroht  den Hund mit dem Stock. 35. Eine Person geht mit einem brennenden Feuerzeug auf den Hund zu. 36. Ein Schrubber macht Geräusche. Bei der Auswertung werden verschiedene Skalierungsgrade verwendet, die der Hund zeigen kann: 1. Keine aggressiven Merkmale beobachtet (z.B. Hund zeigt Meide- oder Angstverhalten) 2. a) akustische Signale (Knurren und/ oder tiefes Bellen, Fauchen/Schreifauchen     b) optische Signale (Zähneblecken, Drohfixieren u.a. mit oder ohne Knurren und/ oder Bellen)         dabei bleibt der Hund stationär oder befindet sich im Rückzug. 3. Schnappen (Beißbewegungen aus einiger Entfernung), mit oder ohne Knurren und/ oder Bellen und/     oder Zähneblecken, Drohfixieren u.a. Drohsignale, mimisch bzw. im Körperbereich dabei bleibt der     Hund stationär oder befindet sich im Rückzug. 4. Wie 3., aber mit unvollständiger Annäherung (Stehenbleiben in einer gewissen Distanz). Dabei ist     darauf zu achten, ob der Hund selbst stoppt oder durch die Leine gestoppt wird. 5. Beißen (Beißversuche) oder Angreifen (Angriffsversuche: Annäherung bei hoher Geschwindigkeit     und Zustoßen; mit Knurren und/oder Bellen und/oder Zähneblecken). 6. Wie 5., aber ohne mimische oder lautliche Signale. 7. Wie 6., aber : Beruhigung des Tieres nach Eskalation ist erst nach über 10 Minuten zu beobachten. Die Stufen 1-4 werden in der Regel akzeptiert, da auch ein sozialverträgliches Tier die im Laufe der Evolution erworbenen Aggressionsverhalten zum Überleben braucht. Stand: 19.08.2013